Bullen im Winter: Wo geht der Bitcoin-Preis hin?

In dieser Woche habe ich mit dem Onchain-Analysten Jan Wüstenfeld gesprochen. Hier sind seine wichtigsten Aussagen:

  • Der Bitcoin-Bullenmarkt läuft noch, das sagen die Onchain-Daten.
  • Der aktuelle Preisverfall ist eine Folge der Geldpolitik.
  • Die langfristigen Bitcoin-Investoren kaufen jetzt eher nach.
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Wir Menschen haben eine Vorliebe dafür, die Welt in Tiermetaphern zu erklären. Das fängt schon bei den Kinderbüchern an, wo Henne und Hahn, Fuchs und Hase sowie Tiger und Bär domineren. Da ist es nicht verwunderlich, dass wir uns an der Börse auch dieser simplen Bilder bedienen um zu definieren, wo verdammt noch mal die Kurse hingehen.

Denn darum geht es doch, oder? Wir wollen in die Zukunft sehen. Also wer ist nun dran - Bulle oder Bär? Wer gibt den Ton an - Tauben oder Falken?

Und wann kommt der schwarze Schwan?

In Folge drei von "Was Bitcoin bringt" hatte ich den bekannten deutschen Bitcoin-Analysten Jan Wüstenfeld zu Gast, der sich in den vergangenen Jahren eine solide Gefolgschaft auf Twitter und Medium erarbeiten konnte. Jan konzentriert sich auf On-Chain-Analyse. Diese Gattung der Finanzanalyse ist völlig neu, denn die Blockchain liefert viel genauere Daten als traditionelle Finanzmärkte.

Und was kann Jan in der Blockchain sehen? "Der Bullenmarkt ist noch nicht vorbei", sagt er im Podcast. Bullenmarkt ist, wenn die Preise raufgehen. Bärenmarkt, wenn sie fallen. Der Bulle kämpft mit seinen Hörnern von unten nach oben, der Bär mit seinen Tatzen nach unten. Daher das Bild.

"Wir können noch in diesem Zyklus ein neues All Time High erreichen"

Niko und Jan sprechen über Onchain-Analyse, das Verhalten der Bitcoin-Hodler und die Rolle der Geldpolitik im Markt. 

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Jan geht also davon aus, dass wir uns immer noch in einem langfristigen Aufwärtstrend befinden - und dass die Bärenphasen kürzer werden. Genaue Beobachter werden jetzt sagen: Bitcoin ist seit 2009 in einem langfristigen Aufwärtstrend. Und das stimmt. Aber in einem derart volatilen Markt ist es dennoch hilfreich, die unterschiedlichen Phasen zu erkennen.

Jan sagt, dass der Abverkauf der vergangenen Monate sich mit dem Verhalten der langfristigen Bitcoin-Hodler nicht erklären läßt. Sie kaufen jetzt eher nach, stellen sich also gegen den Trend.

Soll heißen: Der Preis fällt wegen der "Falken" in den Notenbanken, die wegen der hohen Inflation die Geldschwemme bremsen wollen. Geld wird teurer und Anleger flüchte aus Risikoassets. "Viele Anleger sehen in Bitcoin noch keinen langfristigen Wertspeicher sondern eine kurzfristige Spekulation, die sich auszahlen kann", so Jan. Und diese Anleger sind jetzt raus.

Den Onchain-Daten zufolge ist der Bullenmarkt noch nicht vorbei, meint Jan. Andere, wie der Chef der Börse Huobi, sehen uns dennoch bereits im Bärenmarkt. Im Krypto-Winter. Wer recht behält, werden wir in den kommenden Monaten sehen.

Mehr zur Preisentwicklung und dem Kampf zwischen Bulle, Bär, Tauben und Falken - sowie zu Jans Werdegang und seinen Plänen - hört ihr in Episode 3 von "Was Bitcoin bringt".

Viel Spaß!

Liebe Grüße, Niko

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